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Ich teste eure Kamera: Sigma DP2 (nicht Merrill !)

Verfasst von

Holger@swquadrat.de

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Offtopic

Ich habe die Digitalkamera Sigma DP2 aus dem Jahr 2009 getestet. Für mich war es die erste Sigma, die mit ihrem Foveon-Sensor bekannt/berüchtigt wurde.

Diese Fotos stammen von mpb.com . Ich hatte vergessen am Schluss noch Fotos von der Kamera selbst zu machen. 🙈





So fange ich erstmal damit an, was so Besonderes beim Foveon-Sensor ist. Ein Foveon-Sensor ist nämlich anders aufgebaut als herkömmliche Sensoren (Bayer usw.).

Statt nur eine Farbinformation pro Pixel durch einen Filter (Bayer-Muster) zu sammeln, hat der Foveon-Sensor drei Schichten von Sensoren gestapelt. Jede Schicht misst eine andere Farbe: Blau oben, Grün in der Mitte, Rot unten. Dabei trifft Licht aufs Silizium und durchdringt die Schichten. Jede Farbschicht sammelt ihre eigene Farbinformation. Am Ende hat man direkt pro Pixel eine volle Farbinformation, ohne nachträgliche Farbmischung.

Vorteile sind die guten Farbübergänge und die natürliche Farben. Außerdem sind meistens die Kanten schärfer bei bestimmten Motiven (Architektur).

Leider gibt es auch ein paar Nachteile. Es kommt vor, dass es weniger Lichtausbeute pro Farbe gibt. Außerdem ist die weitere Bildverarbeitung etwas anders. Wenn man eine Original-Raw-Datei lädt (in Lightroom z.B.) ist diese ca. 14MP groß. Wenn man diese später als jpeg abspeichert, ist die Bildgröße nur gut 4MP groß. Alles irgendwie etwas komisch. Wer mehr über den Foveon-Sensor wissen möchte, dem verlinke ich mal den Wikipedia Bericht (Link)

So nun aber geht es mit der Kamera weiter.

Wenn man sie in der Hand hält, ist es ein sehr wertiges Gefühl. Der Korpus ist völlig aus Metall gefertigt und liegt angenehm kühl in der Hand. Die überschaubare Anzahl der Knöpfe und Schalter sind gut erreichbar. Diese hätten auch etwas größer ausfallen dürfen. Mit etwas dickeren Finger ist der Druckpunkt nicht immer fühlbar.

Man merkt dieser Kamera auch an, dass sie z.B. beim manuellen Fokussieren, Probleme hat. Nicht immer, aber eben immer mal wieder. Das Fokus-Peaking ist unzuverlässig und vergisst immer mal wieder zu zeigen, wann es wirklich scharf ist. Das führt zu vielen Fehlschärfen trotz scheinbar richtiger Fokussierung. Sowas kann schon nervig sein. Es passiert zwar nicht oft, aber trotzdem ist es ein Negativ-Punkt dieser Kamera. Das schürt Frustration und kostet Zeit.

Die ISO-Werte, in denen relativ rauscharme Fotos gelingen, sind zwischen ISO 100 bis ISO 400. Alles, was darüber hinaus geht, müsste man in der Nachbearbeitung entfernen.

Was man auch wissen sollte, weder die Kamera noch das Objektiv haben irgendeine Bildstabilisierung. Ich habe frei Hand halbwegs brauchbare Fotos bei einer Belichtungszeit von 1/125 sec. bekommen. Wer nun eine längere Belichtungszeit nutzen möchte, dem empfehle ich ein Stativ oder einen Bohnensack als Auflage.

Kommen wir mal zum festverbauten Objektiv.

Es hat eine Brennweite von ca. 45 mm (35mm-äquivalent) und eine Maximalblende von F2.8. Die manuelle Fokussierung ist nicht immer treffend. Aber auch beim Autofokus pumpt das Objektiv manchmal ziemlich heftig. Was man auch wissen sollte, das Objektiv hat eine Naheinstellgrenze von 50cm. So ist es eigentlich unmöglich, einzelnen Blüten, oder sonstige Detailfotos zu machen, ohne hinterher croppen zu müssen. Für mich ist das ein NoGo. Die Fotos sind in der Bildmitte einigermaßen scharf, aber es verschlechtert sich schnell, zum Bildrand hin. Schnelle Serienbilder sind unmöglich da die Kamera sehr lange braucht, um allein ein Foton auf die SD-Karte zu schreiben. Ich habe dazu unterschiedliche SD-Karten verwendet, was aber auch die Nutzung schnelleren Karten, keine wirklich Verbesserung bringt.

Nun noch kurz zum Display/Monitor und dem Menü.

Das 2,5″ TFT LCD Display löst gerade mal mit 230.000 Bildpunkten auf. So kann es auch ohne direkte Sonneneinstrahlung durchaus schwer sein, dass zu fokussieren Motiv klar zu erkennen. Bei direktem Sonnenlicht ist gar nichts zu erkennen!

Das Menü hat mir am Anfang auch einige „Probleme“ bereitet. Wenn man auf die OK-Taste drückt, kommen die allgemeine Infos zur Kamera, die man dort einstellen kann. So wie Datum und Uhrzeit, wie auch die Sprache. Viel mehr gibt es da nicht. Will man direkt in das eigentliche Kamera-Menü gehen, muss man über das Moduswahlrad die Funktion „Set Up“ einstellen. Irgendwie komisch das Ganze. Habe ich so bei keiner anderen Kamera gesehen.

Wenn man dann im passenden Menü ist, hat man auch dort auch einige Schwierigkeiten, die allein von der geringen Auflösung vom Display herrührten. Insgesamt waren die Menüpunkte finde ich, schlecht lesbar, egal ob Ich mit, oder ohne Brille darauf geschaut habe.

Mit dem doch kleinen Akku schafft man 250 Bilder nach CIPA-Standard. Ein aufgeladener Zweitakku ist sicher von Vorteil. Das Gewicht dieser kleinen Kompaktkamera beläuft sich auf ca. 260 Gramm, also ein Leichtgewicht.

Nun kommen wir mal zum Schluss: Kann ich diese Kamera empfehlen? So leid es mir tut, da ist ein klares Nein! Es sind zu viele Punkte die für mich und einem unbeschwerten Fotografieren, stören.

Wer es sich trotzdem wagen will, hier bei mpb.com bekommt ihr diese Kamera neuwertig für gut 300 Euro (Link)

Jetzt noch ein paar Fotos die ich mit dieser Kamera gemacht habe:

#fotografie Foto Fotografie kamera Photo Photography swquadrat test
←Ich teste eure Kamera: Canon EOS 600D

Kommentare

2 Antworten zu „Ich teste eure Kamera: Sigma DP2 (nicht Merrill !)“

  1. Avatar von Aurin Azadî Invictus Becker
    22. August 2025
    Aurin Azadî Invictus Becker

    „Wenn man eine Original-Raw-Datei lädt (in Lightroom z.B.) ist diese ca. 14MP groß. Wenn man diese später als jpeg abspeichert, ist die Bildgröße nur gut 4MP groß.“

    Wenn der Sensor drei Schichten hat, könnte ich mir vorstellen, daß im RAW-Format jede Schicht separat abgespeichert wird. Damit wäre das Bild eigentlich dreimal vorhanden. In JPG geht das nicht, da werden sie dann vermutlich zusammengerechnet.

    Antworten
    1. Avatar von Holger@swquadrat.de
      22. August 2025
      Holger@swquadrat.de

      Hallo Aurin.

      So habe ich auch gedacht. Aber es sind effektiv nur 14,1 Megapixel.

      Nur die Sigma DP1 Merrill wie auch Sigma DP2 Merrill erreichen mit ihrem FOVEON X3-Sensor ca. 46 Megapixel.

      Ich hatte halt die “normale” DP2 zum testen.

      Antworten

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