Ich habe mir mal gedacht es wäre mal wieder an der Zeit, dass Thema Depression hochzuholen. Klare Ansage, mir geht es derzeit sehr gut, sonst könnte ich dieses auch nicht schreiben.
Wie man sich fühlt, wenn man eine depressive Episode hat, möchte ich euch anhand dieses Bildes vermitteln.
Alles um einen herum ist in Dunkelheit gehüllt. Das Licht von draußen und auch keine positiven Worte erreichen einen. Die Sinnlosigkeit des eigenen Lebens wird einem immer wieder vor Augen geführt. Keine Gefühle sind mehr da, weder Wut noch Traurigkeit. Alles ist nur noch in Gleichgültigkeit gehüllt. Selbst die eigene Frau oder auch die zwischenzeitlich erwachsenen Kinder dringen nicht zu mir durch.
Sich gegen diese Depression zu wehren, da hatte ich nie Erfolg. Im Gegenteil, ich rutsche noch tiefer in eine bodenlose Situation. Irgendwann lernte ich diese Dinge auszuhalten. Wir sprechen hier aber über viele Jahre, bis ich bereit war.
Ich bin wegen dieser Depression berentet. Hat also für mich auch den finanziellen Aspekt, um den ich mich schämte. Mit Anfang 50 in Rente? Doch so sehr ich mich auch bemühte, ich war mehr krank daheim als in der Firma. Ich habe nie gedacht das ich mal vorzeitig in Rente gehen muss und schon gar nicht wegen Depressionen. Doch mein Weg verlief nun mal anders als geplant.
Im Laufe der letzten Jahre habe ich mich persönlich mit der Lage arrangiert, was blieb mir auch anderes übrig. Heute bin ich dankbar das die depressiven Schübe und depressiven Episoden nicht mehr so häufig sind. Von einer Heilung bin ich aber noch ganz weit entfernt. Ich denke ich werde den Rest meines Lebens damit zurechtkommen müssen.

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