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Ich teste eure Kamera: Fujifilm X-Pro1

Verfasst von

Holger@swquadrat.de

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Offtopic

Heute geht es um eine Kamera, mit der ich auch schon mal geliebäugelt habe, die Fujifilm X-Pro1. Diese ist 2012 auf den Markt gekommen, mit einem stolzen Preis von 1,599 Euro. Das ich jetzt die Möglichkeit hatte diese zu testen, dafür bin ich sehr dankbar. Nun aber los.

Schon beim ersten Anfassen war mir klar: Die X-Pro1 ist eine wertig verarbeitete Kamera. Sie erinnert einen stark an klassische Messsucherkameras wie eine Leica M, mit ihrem schlichten, aber robusten Magnesiumgehäuse. Trotz des Metallgehäuse wiegt die Kamera betriebsbereit gerade mal 450 Gramm (ohne Objektiv). Der kleine Griff am Gehäuse ist flach, aber hilft einem trotzdem die Fuji X-Pro1 gut zu halten. Insgesamt fühlt sich die Kamera sehr solide an. Der Retro-Look ist natürlich Geschmackssache. Aber genau wegen diesem Design ist Fuji bekannt.

Die Fotos stammen von mpb.com, ich hatte auch hier schon die Kamera an den Besitzer zurück geschickt, als ich bemerkt habe, dass ich keine Fotos von der Kamera selbst gemacht habe. 🙈

Die Bedienung ist typisch „Fujifilm“ – manuelle Einstellräder für Verschlusszeit und Belichtungskorrektur, Blendenring am Objektiv (bei XF-Objektiven). Das fühlt sich sehr analog an, irgendwie. Das Fehlen eines haptischen ISO-Rads war für mich dabei ein kleiner Minuspunkt. Das muss man über eine Tastenkombination, oder das Quick-Menü regeln.

Zum Thema Menü kann ich nur sagen, wer vorher noch keine Fuji-Kamera hatten, der könnte sich etwas verloren fühlen. Das Quick-Menü hingegen, ist mit den wichtigsten Einstellmöglichkeiten ausgestattet und hilft einem weiter.

Es gibt drei Dinge, die ich bei dieser Kamera besonders hervorheben möchte.

Da wäre zum einen, der Sucher. Dieser bringt die Möglichkeit mit, entweder einen elektronischen Sucher (EVF), oder ganz wie in alten Zeiten, einen optischen Sucher (OVF) zu verwenden. An einem kleinen Hebel an der Frontseite kann man zwischen den beiden Suchertypen wechseln. Für mich ist dieses eher ein Gimmick, da ich, wenn vorhanden, nur den elektronischen Sucher nutze. Mir ist auch nicht klar, warum man zu einem optischen Sucher wechseln sollte. Vielleicht könnt ihr mich in dieser Frage erhellen. Schreibt es in die Kommentare. 

Der 2. Punkt wäre der Sensor. Denn dieser ist der erste X-Trans-Sensor von Fuji, der auch heute, in der neusten Version, bei aktuellen Fujikameras genutzt wird. Der hier verwendete 16-Megapixel-X-Trans CMOS Sensor der ersten Generation liefert detailreiche Bilder. Fuji hat dabei auf einen Tiefpassfilter verzichtet, was zu scharfen Aufnahmen führt, ohne dass das Bild künstlich oder überschärft wirkt. Natürlich darf man dabei nicht das Objektiv vergessen. Was nützt einem eine technisch ausgereifte Kamera, wenn ich vorne eine „Billiglinse“ anflansche. Außer ich mag den Look.

Nun zum 3. Punkt, den Filmsimulationen. Denn gerade Fuji ist bekannt für seine Filmsimulationen. Hier wurden die Besonderheiten der alten analogen Fuji Filme digital umgesetzt, so das man jetzt diese als Simulation direkt in der Kamera nutzen kann. Viele nutzen diese Simulationen um später die Fotos „Out Of The Cam“ zu präsentieren. Bei Fuji sind mit fast jeder Kamera auch weitere Filmsimulation hinzugekommen. Doch bei der Pro1 gab es nur die ersten fünf Simulationen (PROVIA, Velvia, ASTIA, PRO Neg. Hi und Pro Neg.) und diese konnte man auch später nicht erweitern, leider.

Die Bildqualität des X-Trans CMOS Sensor lässt eigentlich keine Kritik zu. Bildschärfe passt (je nach Objektiv). Fuji hat auf einen Tiefpassfilter verzichtet, was zu besonders scharfen Aufnahmen führt, ohne dass das Bild künstlich oder überschärft wirkt. Oft sind die JPGs direkt aus der Kamera schon so gut, dass ich mir die Nachbearbeitung spare. Was bei mir schwer ist, da ich gerne die Postproduktion in Lightroom nutze. Das gehört für mich eigentlich zu jedem Foto dazu. Bei der Fuji X-Pro1 war das aber oft schon so gut, dass ich das Foto „Out Of The Cam“ abspeichern konnte.

Aber wo Licht ist, da ist auch Schatten. So auch bei der Fuji. Der wohl größten Schwachpunkt der X-Pro1: der Autofokus. Er ist… sagen wir mal … gemütlich. Besonders bei wenig Licht oder bei sich bewegenden Motiven stößt das System schnell an seine Grenzen wie ich finde. Für Portraits oder Street-Fotografie reicht es meistens aus, aber wer schnelle Action oder Sport fotografieren will, wird hier nicht wirklich glücklich.

Der Autofokus basiert noch auf einem Kontrast-AF-System – Phasenvergleich kam erst bei späteren Modellen wie der X-Pro2 dazu. Man merkt das auch: Fokus-Pumpen ist keine Seltenheit, und bei schlechtem Licht wird es manchmal zur Geduldsprobe.

Die Akkulaufzeit ist okay, aber nicht überragend. Je nachdem, ob man den EVF oder das Display nutzt, komme ich auf etwa 250–300 Bilder pro Ladung. Ich empfehle mindestens zwei Ersatzakkus, wenn man einen ganzen Tag unterwegs sein will.

Ansonsten ist die Ausstattung bei der Fuji eher spartanisch: Kein Touchscreen, kein WLAN (nur über Eye-Fi-Karten oder Zubehör), kein Klappdisplay, was für mich wie auch anderswo schon erwähnt, ein No-Go ist. Aber irgendwie passt das alles zu ihrem Charakter.

Die X-Pro1 will keine Allroundkamera sein. Sie will eine Kamera für bewusste Fotografie sein. Die Fujifilm X-Pro1 ist keine Kamera für jedermann. Wer maximale Geschwindigkeit, moderne Features oder hohe ISO-Performance sucht, ist mit einer neueren Fuji oder einer anderen Marke besser bedient.

Aber, wenn man bereit ist sich auf ihre Eigenheiten einzulassen, bekommt man eine Kamera, die unglaublich viel Charakter und Charme hat.

Und mit diesem Fazit schließt sich mein Testbericht. Dieser Test mit der Fuji war bislang der aufwändigste. Es hat viel Spaß gemacht, aber auch ab und zu war etwas Frustration mit dabei.

Ich hoffe das ich euch damit weiterhelfen konnte.

Bei mpb.com bekommt man diese Kamera aus dem Jahre 2012 ab ca. 500 Euro (Link).

Hier nun noch einige Fotos die ich mit der Fujifilm X-Pro1 und dem  Fujifilm XF 14mm f/2.8 R gemacht habe:

Fotografie fotos Fuji X-Pro1 Photography schwarzweiß test
←Ich teste eure Kamera: Sigma DP2 (nicht Merrill !)

Kommentare

2 Antworten zu „Ich teste eure Kamera: Fujifilm X-Pro1“

  1. Avatar von Valentin
    13. September 2025
    Valentin

    Ich habe den optischen Sucher bei extremen Lichtverhältnissen genutzt. Also bei starker Sonneneinstrahlung oder Dunkelheit ist er hilfreich. Er liefert auch einen optisch klareren Eindruck auf die Situation, im Bezug auf Licht, Schatten und Kontrastverhältnis.

    Antworten
    1. Avatar von Holger@swquadrat.de
      13. September 2025
      Holger@swquadrat.de

      Ich mag auch den elektronischen Sucher, verstehe aber den Sinn des optischen Suchers wie van alten Messsucherkameras nicht.

      Antworten

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